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Tierischer Trost in der Scheidungskrise
Der Hund wird zum vertrauten Zuhörer und Gesprächspartner für das Kind





Trauriger Rekord: Jedes Jahr werden in Deutschland über 190.000 Ehen geschieden. Tendenz steigend. Darunter leiden vor allem die Kinder. 160.000 bis 190.000 werden jährlich zu Scheidungswaisen - und unschuldigen Opfern der Krise ihrer Eltern.

Die meisten bleiben bei der Mutter und müssen hilflos zusehen, wie diese ihre Lebensfreude verliert, in Einsamkeit und Verzweiflung versinkt. Hinzu kommt, dass die Kleinen den Vater vermissen, sich von ihm verlassen fühlen. Darauf reagieren viele mit aggressivem Verhalten.

Für den fehlenden Vater gibt es keinen Ersatz und für den Kummer der Kinder kein Allheilmittel, doch ein Lebewesen kann ihn lindern: der Hund. Das beweist eine neue Studie des Psychologischen Instituts der Universität Bonn „Der Hund als Prävention und Therapie für Kinder in Scheidungskrisen“.

Prof. Dr. Reinhold Bergler ließ 75 Mütter und ihre Kinder (6 bis 11 Jahre), die einen Hund im Haus haben, und 75 Mütter/Kinder ohne Hund nach ihren Erfahrungen wissenschaftlich detailliert befragen. Das überzeugende Ergebnis: Kinder mit Hund waren während der Scheidungskrise weniger aggressiv. Sie litten nicht so stark unter Verlustängsten, erlebten mehr Alltagsfreude. Der Hund vermittelte ihnen Geborgenheit.

In der Konflikt-Phase der „bedrückenden Sprachlosigkeit der Eltern“ beobachteten Mütter eine zunehmend hohe Wichtigkeit des Hundes für das Kind „als Gesprächspartner für alle Probleme“ (73 Prozent). Deshalb waren diese Kinder ausgeglichener als Kinder ohne Hund und fühlten sich nicht so einsam.

Prof. Bergler: „Der Hund wird zum vertrauten Zuhörer und Gesprächspartner für das Kind. Man kann ihm all seine Sorgen und Nöte erzählen und dies bei voller emotionaler Zuwendung und Vertraulichkeit.“


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Zuhören, trösten, streicheln, vertraute Nähe - besonders wenn Eltern sich im Streit trennen, und in der Scheidungsphase danach ist ein Hund für das Kind ein wichtiger Halt