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Gibt es Alzheimer beim Hund ?
Wenn ein Familienhund plötzlich der Katze den Krieg erklärt, ...





Scheinbar normale Alterserscheinungen können erste Anzeichen des so genannten Kognitiven-Dysfunktions-Syndroms sein. Dies ist eine Erkrankung bei älteren Hunden, die mit der Alzheimer-Krankheit des Menschen verwandt ist.

Ursache sind Gewebeveränderungen im Gehirn, die unter dem Mikroskop ähnlich aussehen wie die von Alzheimer-Patieten.

Hunde, die unter dieser Krankheit leiden, sind oft nicht mehr stubenrein. Häufig verlieren sie auch die Orientierung, stehen mit leerem Blick in der Ecke oder vor der Wand. Sie schlafen tagsüber auffällig viel und haben einen gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus. Typisch ist auch ein anhaltendes Zittern, Bellen oder Winseln ohne ersichtlichen Grund. Manchmal erkennen die Hunde ihre eigene Familie nicht mehr, verlieren das Interesse an der Umwelt oder an ihrem Futter.

Dem Hund wird dann mit speziellen Medikamenten und gezielten Verhaltensmaßnahmen geholfen. Die Behandlung erleichtert ihm, sich an die neue Situation anzupassen, damit umzugehen und ein normales Leben in seiner gewohnten Umgebung zu führen.


Wenn aus Macken ernsthafte Probleme werden

Unter Umständen entwickeln Hunde im fortgeschrittenen Alter ernste Verhaltensstörungen, die das Miteinander von Mensch und Hund stark beeinträchtigen. Beispiele dafür sind:

- Unsauberkeit
- übermäßiges Bellen, Heulen oder Winseln
- Trennungsangst
- destruktives Verhalten (zum Beispiel Anknabbern von Möbelstücken)
- verstärkte Ängstlichkeit oder Aggression gegenüber Tieren oder Menschen

Hierfür können zwei Faktoren mit verantwortlich sein: körperliche Leiden und die Interaktion zwischen Mensch und Tier, also der Umgang des Halters mit dem Hund. Bei einigen Tieren treten Verhaltensstörungen plötzlich und unvermittelt auf. Bei anderen verstärkt sich lediglich ein Charakterzug, der auch in jungen Jahren schon bestanden hat, jedoch erst im Alter deutlich zu Tage tritt. Auch aus diesem Grunde sollten Sie unerwünschten Verhaltensweisen frühzeitig, das heißt bereits im Erwachsenenalter des Hundes, entgegentreten. Macht man erst einmal Kompromisse und arrangiert sich zum Beispiel damit, dass der Hund nicht allein zu Hause bleiben will, kann sich dies im Alter zu einem ernsthaften Problem entwickeln. Wobei nicht zuletzt ein unbewusst falscher Umgang mit dem Verhalten des Hundes die unerwünschten Verhaltensweisen verstärken kann. Das einzig Richtige ist daher, den Rat einer Tierarztpraxis einzuholen, die sich auf Verhaltenstherapie bei Hunden spezialisiert hat. Und auch hier gilt: Je früher man mit der gezielten Therapie beginnt, desto größer ist die Aussicht auf Erfolg. Denn wie bereits gesagt, mit den Jahren fällt es einem Hund immer schwerer.


Fitness- Training für Sinne und Geist

Trainieren Sie die kleinen grauen Zellen Ihres Hundes durch ein gezieltes Beschäftigungsprogramm und verzögern Sie so die altersbedingten Veränderungen im Gehirn Ihres Seniors. Sinnvoll sind sämtliche Spiele, die nicht etwa eine körperliche Leistung abverlangen, sondern die geistige Fitness fördern. Oberstes Ziel ist, dass die Spiele Freude machen und für Erfolgserlebnisse sorgen. Belohnen Sie Ihren Senior mit Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten, auch wenn eine Übung nicht sofort auf Anhieb klappt. So motivieren Sie Ihren alten Freund.

- Für den Anfang verstecken Sie etwas Futter unter einem Joghurtbecher oder einem kleinen Karton. Es wird nicht lange dauern, bis Ihr Senior Nase und Augen freudig einsetzt, so dass er den Leckerbissen zielsicher findet. - Später denken Sie sich dann immer wieder neue Verstecke aus. Oder Sie legen mit Leckerlis Fährten durch die Wohnung, nach und nach können Sie die Abstände zwischen den Stationen vergrößern.

- Kombinationsgabe und Geschicklichkeit fördern spezielle Spielzeugwürfel für Hunde, die mit Leckerlis gefüllt werden. Nur wenn der Hund den Würfel so bewegt, dass die Leckerbissen durch die vorgefertigten Öffnungen passe, fällt die Belohnung heraus.

- In der Wohnung wie im Freien können Sie neben Futter auch sich selber oder aber Gegenstände verstecken. Hauptsache der Hund muss seinen Grips einsetzen, um die Objekte seiner Begierde zu finden.

- Das Versteck- Such- Spiel kann durch Kombinationsaufgaben erweitert werden. Ziehen Sie zum Beispiel vor den Augen Ihres Hundes einen kleinen Ball an einer Schnur durch eine Röhre. Lassen Sie den Ball später in der Mitte der Röhre liegen und fordern Sie Ihren Hund auf, den Ball zu suchen. Attraktive Gegenstände können aber auch unter einer Barriere hindurchgerollt werden. Ihr Hund muss dann kombinieren, auf welchem Umweg er an das Objekt herankommt.

- Für Erfolgsergebnisse sorgen auch einfache Apportierübungen. Ganz gleich ob Ihr Senior die Leine oder sein Lieblingsspielzeug bringt, loben Sie ihn für die erbrachte Leistung und nennen Sie erfreut den Namen des Gegenstandes. Ist Ihr Hund erst einmal in Übung, kann er dann bald schon verschiedene Gegenstände wie Ball und Gummiknochen unterscheiden.

- Koordination trainiert sich auch beim Slalom oder Hindernislauf. Selbstverständlich dürfen die Hürden nur so hoch und kompliziert sein, dass Kreislauf, Gelenke und Wirbelsäule des Hundes nicht über die Maßen beansprucht werden.

- Bringen Sie Ihrem Hund kleine Kunststücke bei: „Toter Hund“, Laut geben, Pfötchen geben, linkes Pfötchen, rechtes Pfötchen - Ihrer Fantasie sind keinerlei Grenzen gesetzt. Sie trainieren Ihren Hund so, sich spielerisch zu konzentrieren und seine Bewegungen zu koordinieren.

- Eine besondere Herausforderung ist folgende Übung: Suchen Sie zwei gleiche Gegenstände (leere Toilettenpapierrolle, Serviette oder Ähnliches), wobei Sie nur einen anfassen. Den anderen berühren Sie von Anfang an mit einer Zange oder Pinzette. Tragen Sie den ersten Gegenstand für einige Zeit eng an Ihrem Körper, und legen Sie ihn anschließend auf den Boden. Werfen Sie den unberührten Gegenstand mit der Zange oder Pinzette daneben. Nun muss Ihr Hund heraussuchen, welcher Gegenstand nach Ihnen riecht, und diesen apportieren. Später dann können Sie mehrere Gegenstände zur Auswahl stellen oder die Abstände zwischen den Objekten vergrößern, je nachdem, wie geschickt sich Ihr Senior anstellt.


Die Tatsache, dass Hunde im Alter ihr Verhalten ändern, hat nicht nur Schattenseiten. Es gibt auch positive Aspekt.
So beginnt man, sich bewusster mit dem Wesen seines Hundes auseinander zusetzen, und lernt unter Umständen ganz neue Seiten an seinem vertrauten Freund kennen. Es hat auch etwas für sich, wenn ein Wirbelwind mit den Jahren ruhiger und verschmuster wird, und gemeinsame Aktivitäten mit Sinn und Verstand in Angriff genommen werden. Ein solch intensives Miteinander verstärkt die einmalige Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Hund.



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Alt oder Krank?

Nicht immer ist das veränderte Verhalten eines älteren Hundes auf den normalen Alterungsprozess zurückzuführen. Manchmal steckt auch ein körperliches Leiden dahinter. Nächtliche Unruhe zum Beispiel kann Hinweis auf eine Herzerkrankung sein, Unsauberkeit auf eine Blasenentzündung. Agression und Misstrauen dagegen sind unter Umständen die Folgen körperlicher Schmerzen. Lassen Sie Ihren Senior daher bei auffälligen Verhaltensänderungen im Zweifelsfall tierärztlich untersuchen.