Tiergesundheit


Gesäugetumore bei der Hündin

Gewebeneubildungen sind bei älteren Hunden keine Seltenheit. Am meisten verbreitet sind Tumore in der Milchdrüse älterer Hündinnen. Die schmerzlosen, derben Gewebebezirke sind durch das Drüsengewebe deutlich fühlbar. Die zunächst kleinen Knötchen können bis zur Größe einer Faust anwachsen.

Ob ein Tumor gut- oder bösartig sind, kann definitiv nach der mikroskopischen Untersuchung einer Gewebeprobe gesagt werden. Jedoch gibt es bereits rein äußerliche Kriterien, die eine grobe Einordnung zulassen. Im allgemeinen können kleine, über Monate oder Jahre wachsende Tumore, die unter der Haut leicht verschiebbar sind, als gutartig beurteilt werden. Bösartige Tumore wachsen meist schnell, sind mit der Gewebeumgebung verwachsen und können eine zu Blutungen neigende Oberfläche aufweisen. Sie verbreiten sich auf dem Blutweg auch in andere Organe und können dort Metastasen bilden.

In der Tiermedizin ist es üblich, Gesäugetumore chirurgisch zu behandeln. Sind mehrere Gesäugekomplexe betroffen, muss das Gewebe großzügig, manchmal sogar die ganze Gesäugeleiste entfernt werden. Vorteilhaft ist, wenn Tumorpatientinnen in einem frühen Stadium der Erkrankung vorgestellt werden. So kann der Tierarzt durch regelmäßige Kontrolle des Tumorwachstums den Operationszeitpunkt ermitteln, der eine möglichst gewebeschonende und gleichzeitig vollständige Entfernung des Tumors erlaubt.

Vorbeugend sollte bei älteren Hündinnen regelmäßig jede einzelne Brustdrüse und ihre Umgebung abgetastet werden, um Gewebeneubildungen frühzeitig zu erkennen. Wie in der Humanmedizin empfiehlt sich auch bei Tierpatientinnen eine Vorsorgeuntersuchung im Abstand von sechs Monaten und zusätzlich die regelmäßige Kontrolle durch den Tierbesitzer. Leider glauben immer noch viele Hundehalter eine Trächtigkeit könne die Bildung von Gesäugetumore verhindern. Dies ist jedoch nicht zutreffend. Einzige Möglichkeit, das Risiko für Gesäugetumore drastisch (um 85 bis 75 Prozent!) zu reduzieren, ist die frühzeitige Kastration vor der ersten, spätestens vor der zweiten Läufigkeit.

Statistisch:

- Bei der Kastration vor der erste Läufigkeit liegt das Risiko für Gesäugetumoren (Mammatumoren) bei 0,05 %.
- Bei der Kastration nach der erste Läufigkeit liegt das Risiko für Mammatumoren schon bei 8 %.
- Bei der Kastration nach der zweite Läufigkeit steigt das Risiko für Mammatumoren auf erstaunliche 26%.

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